Sport

DoT 2013 - Die Rosstour

Tom fliegtFür eine Tour de Suisse gibt es viele Fortbewegungsmittel, das klassische Rennrad, den mondänen Bentley Oldtimer oder hoch zu Ross. Versieht man das Ross mit einem Motor und ernährt sich von selbigen hat man die Zutaten für die Days of Thunder beisammen. Vier Freunde bestritten im September 2013 die Runde um die Schweiz auf ihren Feuerrössern vom Aargau über den Jura zum Genfersee, hinab in die Westschweizer Berge bis in die Innerschweiz, über die grossen Pässe ins Tessin, wieder nördlich ins Glarnerland von dort ins Engadin und das Appenzell zurück nach Zürich.

Vor der Ankunft von Torsten, Jürgen und Thomas in Zürich war die Spannung gross. Welche Überraschung würde es wohl diesmal geben? Tom hatte seinen Fuhrpark auf drei Speedys aufgestockt und war mit einer scharzen Triumph angereist; Jürgen rollte stolz seine KTM RC8 vom Anhänger. Am Abend kamen Michael und Ivanka zu Besuch um mit den vier Reitern ein feucht fröhliches Dinner im Il Gabbiano zu verbringen.

Die Gesamtstrecke der DoT 2013

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1. Tag - Aargau
Pass Höhe
Der erste Tag führte uns vier in den Norden bis an den Rhein und von dort aus durch das Aargau wo wir am Vormittag Stephan Siegwart trafen der uns für einige Kilometer begleitete. Nach dem Mittagessen verabschiedet er sich und wir stiegen in den Jura auf. Nach immerhin sieben Pässen auf der ersten Tour kamen wir am späten Nachmittag in der Barockstadt Solothurn an, wo wir im Roten Ochsen eine schöne Unterkunft direkt an der Aare fanden. Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt verbrachten wir den Abend in der Solheure am Flussufer wo wir am grossen Grill ein paar Ross-Steaks brieten.
Staffelegg 621
Salhöhe 779
Unterer Hauenstein 691
Belchen 991
Breitehöchi 845
Schelten 1051
Weissenstein 1284
2. Tag - Jura
Pass Höhe
Vom Fusse des Juras ging es wieder bei bestem Wetter hinauf in die Hügel des jüngsten Kantons. Durch Wälder, Dörfer und Schluchten erreichten wir den Grenzfluss Doubs wo wir einen Abstecher hinunter ins Flusstal unternahmen, der uns über einen Eselspfad wieder auf die Hauptroute führen sollte. Beim Rückweg über den Doubs mussten wir allerdings ein Brücke überqueren, die wegen Einsturzgefahr gesperrt war. Töff für Töff und mit flottem Antritt war das für uns kein Hindernis; die Brücke steht immer noch. Die Mittagspause verbrachten wir in der Nähe der Doubsfälle bei Les Brenets. Der Nachmittag brachte uns bis zum Lac de Joux und hinab an die Gestade des Genfersees nach Morges. Dort verbrachten wir die Nacht in der Neuen Krone und labten uns abermals an einem guten Stück Rossfleisch.
Pierre Pertuis 827
Rangiers 856
Roches  919
Etroits  1152
Mollendruz 1180
3. Tag - Genfersee, Gruyeres, Berner Oberland
Pass Höhe
Für diesen Morgen war ursprünglich eine Überquerung des Sees mit der Fähre geplant. Diese entpuppte sich jedoch als Personenschiff, so dass wir den See im Osten umfahren mussten. Aus dem Rhonetal stiegen wir ab Bex in Richtung Diablerets auf um später die Mittagssonne im mittelalterlichen Städtchen Gruyeres zu geniessen. Von dort ging unsere Reise über Spiez und Interlaken nach Meiringen in die Haslilodge. Dort genehmigten wir uns einige kühle Helle bevor es eine gute Pizza mit Pferdefleisch gab. Spätestens jetzt war uns klar, dass die Dot 2013 den Namen "Die Rosstour" tragen würde.
Croix 1778
Mosses  1445
Schwarzenbühl  1547
Gurnigel  1698
4. Tag - Tessin
Pass Höhe
Der Mittwoch begann mit dem grossartigen Sustenpass gefolgt vom Furkapass. Nach langer Fahrt durch das warme Rhonetal stiegen wir auf zum Simplon um die Berge nach Italien zu überqueren. Auf halber Höhe genossen wir ein sehr füllendes Rösti bevor wir uns auf diesem "Autobahnpass" wieder hinter den LKWs einreihten. Ab Domodossola führte unser Weg durch das Centovalli und von Santa Maria Maggiore über den Hügel nach Cannobio. Diese Strecke ist eine der schönsten der gesamten Woche. Mit dem Messer zwischen den Zähnen und Todesverachtung in den Augen führte Jürgen uns über die schmale Waldstrasse durch hunderte kleinster Kurven sicher zum Lago Maggiore. Kurz hinter der Schweizer Grenze fanden wir im Hotel Sole in Bressagio unser Quartier.
Susten 2224
Furka  2429
Simplon  2005
5. Tag - Innerschweiz, Glarnerland
Pass Höhe
Am nächsten Tag fuhren wir gegen Norden über den Lukmanier-Pass ins Rheintal und über den Oberalp-Pass hinauf nach Andermatt. Über Mittag hatten wir einen schönen Aufenthalt in der Station Nätschen. Hinter uns fuhr der Glacier-Express vorbei und vor uns knatterten die Töffs den Oberalb hinunter. Von dort ging es die Gotthard-Strecke hinab bis nach Altdorf im Kanton Uri. Als Nachmittagspass empfing uns der Klausen immer noch bei bestem Wetter. Das Tagesziel war kurze Zeit später in Glarus erreicht. Dort fanden die Rösser einen sicheren Abstellplatz im Garten des Hotels Glarnerhof.
Lukmanier 1914
Oberalp 2044
Klausen 1948
6. Tag - Graubünden, Engadin
Pass Höhe
Bei immer noch perfektem Motorradwetter war unser Tagesziel das Engadin mit seinen hohen Pässen. Über Chur und die Lenzerheide ging es hinauf zum Albulapass und von dort über den Bernina, das zollfreie Livigno und über den Foscagno hoch zum Stilfserjoch. Eigentlich wollten wir über den Umbrail zum Ofenpass queren, verfehlten jedoch die Einfahrt weil sich diese einige Kehren vor dem Scheitelpunkt des Stelvio befindet; wir haben sie vor lauter Kurvenfahren glatt übersehen. So mussten wir dann im Gänsemarsch die unendlichen Haarnadelkurven des Stilfserjochs ins Vinschgau (Südtirol) hinunterfahren. Nach eingen heissen Ortsdurchfahrten waren wir froh wieder Richtung Schweiz zum Oftenpass abbiegen zu können. Besonders die Abfahrt durch den Nationalpark mit seinen schönen Arvenwäldern hat uns sehr gut gefallen. Unser Unterkunft lag ganz praktisch als erstes Haus bei der Ortseinfahrt nach Zernez auf der linken Seite das Hotel Selva.
Lenzerheide 1549
Albula  2312
Bernina  2328
Forcola di Livigno  2315
Foscagno  2291
Stilfserjoch  2757
Ofen  2149
7. Tag - Appenzell, Zürcher Oberland
Pass Höhe
Am Samstag wurde es Zeit die Rückreise nach Zürich anzutreten. Über den Flüelapass ging es über Davos, Klosters hinab ins Prättigau. Ein kleiner aber feiner Pass ist der Sankt Luzisteig der einen bis nach Vaduz in Liechtenstein bringt, wenn man nicht vorher nach Westen Richtung Appenzellerland abbiegt. Unsere Navis liessen uns nicht die direkte Auffahrt nach Wildhaus fahren sondern führten über verschlungene Waldpfade teilweise ins Nirgendwo. Irgendwann waren wir wieder auf dem richtigen Weg und fanden den Abzweig hoch zum Säntis. Die Auffahrt zur Schwägalp und das Geschlängel über den Hemberg waren dann auch die letzten Höhepunkte unserer Schweiztour. Gemächlich fuhren wir die letzten Kilometer hinab zum Zürisee, überquerten ihn bei Rapperswil über den Seedamm und von dort über den Hirzel durch das Säuliamt zurück nach Hause.
Flüela 2383
Wolfgang 1631
St. Luzisteig  713
Wildhaus  1090
Schwägalp  1278
Ricken  790
Ghöch  962
Hirzel  672
  Anzahl 37

Nach diesen tollen Days of Thunder mit dem besten Töff-Wetter, guter Stimmung, weder technischen noch menschlichen Pannen, sind wir froh wieder heil zuhause  zu sein und freuen uns auf die DoT 2014, die wahrscheinlich im Raum Pfalz, Odenwald, Vogesen und Schwarzwald stattfinden wird.

Keep the rubber side down!